Inhaltsverzeichnis. Diesen Artikel haben wir für dich in folgende Bereiche gegliedert:
Diese Therapiekreisel-Modelle stellen wir dir in diesem Artikel vor:
Was ist ein Therapiekreisel?
Ein kleiner Hinweis bereits vorab: Der Therapiekreisel wird oftmals auch „Balance Kreisel“, „Wackelbrett“ oder „Sportkreisel“ genannt. Dementsprechend werden diese Begriffe auch hier synonym verwendet und sollten euch daher nicht weiter verwirren.
Ein Therapiekreisel ist ein Übungsgerät aus dem Themenbereich „Propriozeptives Training“ (Wahrnehmung der Lage des Körpers in einem Raum). Es dient hauptsächlich der Verbesserung der Stabilität bzw. Koordination und der Vorbeugung von Verletzungen, die beim Sport oder auch in Alltagssituationen auftreten können. Die Anwendung sieht relativ einfach aus, ist jedoch – je nach Übung – als Anfänger erst einmal etwas komplexer. Um die gewünschte Muskulatur (Beine, Bauch, Rücken und Rumpf) aufzubauen beziehungsweise die kognitive Struktur zur richtigen Übungsausführung im Gehirn anzulegen, bedarf es daher ein wenig Übung.
Hat ein Therapiekreisel mit Noppen Vorteile?
Der Kreisel mit Noppen ist insbesondere für Anfänger von Vorteil. Die Noppenstruktur sorgt für einen guten Halt, sodass ein Abrutschen während der Übungsausführung verhindert wird. Das Ziel des Trainings mit einem Balance Kreisel ist das Halten des Gleichgewichts. Dieses Ziel würde durch ein ständiges Rutschen aufgrund einer zu glatten Oberfläche verfehlt.
Ein weiterer Vorteil der Noppenstruktur ist die Tatsache, dass das Training mit Schuhen absolviert werden kann. Auf diesen Noppen haben Sportschuhe eine verbesserte Haftung.
Therapiekreisel Übungen
Jeder, der sich auf einen Therapiekreisel stellt, sollte zumindest ein Gefühl für die richtige Balance mit dem eigenen Körpergewicht haben, um kein unnötiges Verletzungsrisiko einzugehen. Mit dieser Aussage soll hier niemand denunziert werden! Bevor man allerdings einen Sportkreisel benutzt, sollte allerdings ein einfaches Grundniveau (beispielsweise das Stehen auf einem Bein) vorhanden sein.
Zudem sollte man darauf achten, dass eine gute Struktur (beispielsweise Noppen oder Rillen) auf dem Wackelbrett vorhanden ist, um eine verletzungsfreie Ausführung zu gewährleisten. Es gibt auch Anti-Rutsch-Unterlagen, die speziell für den Therapiekreisel gemacht sind.
Außerdem sollte es selbstverständlich sein, dass die erste Ausführung nicht ohne Festhalten (beispielsweise an der Wand) durchgeführt wird. Ein langsames Vorgehen ist oftmals zielführender als ein überhastetes Ausprobieren.
Ein wichtiger Hinweis noch: Fixiere deinen Blick auf einen bestimmten Punkt im Raum, den du während der gesamten Übungsausführung nicht mehr aus den Augen lässt. Dieser Punkt sollte sich nicht bewegen. Dies kann beispielsweise ein Punkt auf dem Boden oder in Höhe deiner Augen sein. Die Fixierung eines Punktes an der Decke solltest du als Anfänger vermeiden, da dies wesentlich schwieriger ist.
Gleichgewichtsübungen auf dem Therapiekreisel
Übung I – Gleichgewicht halten mit beiden Beinen
Die einfachste Übung zur Verbesserung des Gleichgewichts wird wie folgt ausgeführt: Du stellst dich mit beiden Beinen auf den Therapiekreisel und versuchst so lange wie möglich das Gleichgewicht zu halten. Vermeide hierbei möglichst weder nach vorne, hinten, links oder rechts zu kippen, sodass du möglichst lange in der Ausgangsposition verbleibst. Je länger du es schaffst, desto besser wird dein Sinn fürs Gleichgewicht.
Übung II – Einbeiniges Stehen unter Ausstreckung der Beine
Eine weitere Übung ist das seitliche Ausstrecken deiner Beine. Du stehst in der Ausgangsstellung (beide Beine auf dem Kreisel), während du nun im nächsten Schritt ein Bein nach links, rechts, vorne und hinten bewegst, sodass du nur noch mit dem anderen Bein auf dem Kreisel stehst. Versuche auch hier so lang wie möglich das Gleichgewicht zu halten. Führe die Übung langsam und kontrolliert aus. Du kannst deine Hände an deine Hüften anlegen, um leichter das Gleichgewicht halten zu können. Im Anschluss daran führst du nun die Übung mit deinem anderen Bein aus.
Übung III – Kniebeugen
Kniebeugen kennst du wahrscheinlich von deinem normalen Trainingsplan. Führe diese nun auf dem Sportkreisel aus. Achte auch hier darauf, dass deine Knie während der Bewegungsausführung nicht über die Fußspitzen hinausragen. Außerdem solltest du deine Füße nicht vom Balance Kreisel abheben (keine Kniebeugen auf deinen Zehenspitzen). Du kannst die Hände wie bei normalen Kniebeugen nach vorne Strecken.
Bei allen Übungen solltest du dich im Rahmen von 8-12 Wiederholungen bei 2-3 Sätzen bewegen, um einen guten Trainingseffekt zu erzielen.
Sprunggelenk stabilisieren mit dem Therapiekreisel
Das Sprunggelenk, das sehr oft bei Ballsportarten (Fußball, Basketball, Handball etc.) von Verletzungen betroffen ist, sollte durch adäquate Übungen gezielt auf den Wettkampf vorbereitet und gestärkt werden. Die beste Übung hierfür ist das einbeinige Stehen unter Ausstreckung des anderen Beins (Übung II). Bei der Übungsausführung wirst du merken, wie sehr dein Sprunggelenk arbeiten muss, um das Gleichgewicht zu halten.
Eine modifizierte Variante stellt hierbei noch die Einbindung eines Balles dar, der abwechselnd mit einem Partner hin und her geworfen wird, während du mit einem Bein auf dem Wackelbrett stehst. Du wirst sehr schnell merken, dass dieser kleine Zusatz eine sichere Übungsausführung sehr viel schwieriger macht. Falls kein Partner in der Nähe ist, kann der Ball auch gegen eine Wand geworfen werden. Hierbei versuchst du, den abprallenden Ball wieder sicher aufzufangen.
Therapiekreisel kaufen – 6 Punkte, auf die du achten solltest
- Eine haftungsstarke Oberfläche vermeidet unkontrolliertes Rutschen
- Viele Therapiekreisel haben eine Belastbarkeitsgrenze (Körpergewicht)
- Eine größere Fläche ist für Anfänger besser geeignet
- Holz ist stabiler und länger haltbar, jedoch relativ teurer im Vergleich
- Kunststoff ist leichter, einfacher zu transportieren und meistens günstiger, jedoch nicht so langlebig wie Holz
- Einige Kreisel haben Griffe für Übungsvarianten mit den Händen (bspw. Liegestütze)
- Ein guter Therapiekreisel muss nicht teuer sein, ABER: Achte unbedingt auf passende Qualität
Welchen Therapiekreisel soll ich kaufen? Einige Modelle im Überblick
Im Folgenden stellen wir dir verschiedene Therapiekreisel vor, die unserer Meinung nach zu empfehlen sind.
GYM TOP Therapiekreisel Wackelbrett Balance Board ROT 39,5 cm +Übungsanleitung
+ stabiler Kunststoffguss
+ gerillte Oberfläche für rutschfesten Stand
+ für Anfänger gut geeignet
+ sehr preiswert
CONTRA:
–
Übungen Zuhause Test-Urteil: Klassiker unter den Therapiekreiseln, eher einfach das Gleichgewicht auf dem Gym Top Therapiekreisel zu finden.
Produktbeschreibung:
Dieser Therapiekreisel aus Kunsstoff ist in vielen Fitnessstudios und Physio-Praxen im Einsatz. Die Schwierigkeit ist aufgrund des recht großen Radius nicht sonderlich hoch, so dass der Gym Top Therapiekreisel sehr gut für Einsteiger – oder eben für den Einsatz in der Therapie nach Verletzungen geeignet ist. Wer bereits über eine gut ausgeprägte Propriozeption verfügt, sollte eher auf den Sport Kreisel mit Metall-Halbkugel zurück greifen.
Sport-Thieme® Sportkreisel „Classic“
+ beschichtete, rutschfeste Holzplatte
+ Halbkugel aus Metall mit Stahlkern
+ höhere Schwierigkeit als Kunststoffkreisel
+ sehr gut verarbeitet
CONTRA:
– recht schwer
– eher teurer Therapiekreisel, P/L aber top!
Übungen Zuhause Test-Urteil: Sehr guter, langlebiger und anspruchsvoller Therapiekreisel.
Produktbeschreibung:
Der Sport-Thieme® Sportkreisel „Classic“ besteht aus einem Holzbrett und einer darunter montierten halben Metallkugel mit Stahlkern. Eine sehr stabile und durch die rutschfeste Oberfläche der Holzplatte sehr gute Konstruktion.
Die Metall-Halbkugel hat einen recht großen Durchmesser. Dadurch ist das Training auf dem Sportkreisel sehr anspruchsvoll. Für Geübte, die ihre propriozeptiven Fähigkeiten weiter ausbauen wollen, eine sehr gute Wahl. Anfänger und Menschen, die gelegentlich trainieren, sollten lieber auf dem Gym Top Therapiekreisel oder auf dem „Bad Company Balance Board“ trainieren.
Deluxe Balance Board 40,0cm aus Holz (MDF) in Studio-Qualität
+ aus Holz
+ rutschfeste Oberfläche
+ preiswert
+ mittlere Schwierigkeit
CONTRA:
–
Übungen Zuhause Test-Urteil: Guter, Preiswerter Therapiekreisel aus Holz.
Produktbeschreibung:
Der Therapiekreisel bzw. das Balance Board, wie Hersteller Bad Company diesen Artikel nennt, besteht aus Holz. Die Verarbeitung ist gut. Die unter dem 40 cm starken Brett angebrachte Holz-Halbkugel ist deutlich kleiner als die Metall-Halbkugel des Sportkreisels von Sport-Thieme. Dadurch ist das „Bad Company Balance Board“ zwar anspruchsvoll, aber auch nicht so schwierig wie der Sportkreisel. Für Fortgeschrittene eine sehr gute Wahl.
Alternative Balance Board
Ein Balance Board (Gleichgewichtsbrett) beschreibt eine andere Konstruktion und stellt eine Alternative zu einem Therapiekreisel dar. Ein Balance Board besteht aus 2 Teilen: Einem Brett und einer Rolle, die sich zur Übungsausführung unter dem Brett befindet. Die Konstruktion ähnelt der eines Skateboards, wobei sich hierbei die Rolle zentral unter dem Brett befindet. Beim Training mit dem Balance Board rollst du dann mit dem Brett auf der Rolle hin und her oder machst einige Tricks :-).
Balance Board oder Therapiekreisel? Für wen ist was besser geeignet?
Beide Varianten haben das gleiche Ziel: Mehr Stabilität und ein besseres Körpergefühl. Mit beiden Geräten ist es in jedem Fall möglich, diese gewünschten Trainingseffekte zu erzielen. Die Wahl des Produkts ist meistens nur von subjektiven Gesichtspunkten (Design, Farbe, Handhabbarkeit) abhängig.
Tendenziell ist ein Therapiekreisel jedoch gezielter für isolierte Übungen einsetzbar. So ist der Therapiekreisel beispielsweise für einbeinige Übungsausführungen besser geeignet. Möchtest du aufgrund einer Verletzung dementsprechend den Fokus stärker auf das rechte oder linke Bein legen, so ist der Therapiekreisel besser geeignet.
Wenn du eine hohe Affinität zum Skateboarding oder Surfen hast, ist das Balance Board für dich eventuell die bessere Wahl. Auch für Einsteiger in diese Sportarten kann es von Vorteil sein, das Balancegefühl mit einem Balance Board zu simulieren, um so eine bessere Figur auf dem Brett zu machen.
Ein wichtiger Punkt, der für das Balance Board spricht, ist die Vielfältigkeit der Übungen. Auf dem Balance Board sind eine Reihe von Tricks möglich, so dass das Training – zumindest unserer Meinung nach – deutlich mehr Spaß macht: